Bernd Schreier meint…

Verdrehung des Wählerwillens verhindern – kein Zurück in den Eisenacher Filz

Man kann es sehen, dass es trotz klammer Kassen in kleinen Schritten mit der Stadt vorangeht. Von der Sporthalle bis zum Tor zur Stadt, das bald aufhören wird, ein Loch zur Stadt zu sein. Man konnte auch erkennen, wie die derzeitige Oberbürgermeisterin auszumisten versuchte und in Eisenach die Stadtkultur aus vertrackten, halb korrupten bis strafrelevanten Interessen-, Beziehungs- und Seilschaftsgeflecht herausführte und dabei auch vorangekommen ist.

Gleichwohl gibt es noch sehr viel zu tun.

Im Sinne einer demokratischen Kultur, die Leistungen bewertet und nicht einfach nur Vorurteilen und Klischees folgt, ist ihre Arbeit mit einem Wahlergebnis von vielen, nicht linken Bürgern honoriert worden. Fast hätte der erste Wahlgang sogar zur Direktwahl genügt, aber das Gesetz schreibt nun einmal unter 50% eine Stichwahl vor, auch wenn der Konkurrent viel weniger Stimmen hat.

Mit Sorge sehe ich zurzeit, wie in den örtlichen Netzwerken, auf Internetseiten oder personenbezogen in Parteien, versucht wird, das begonnene Aufräumen der Verhältnisse in Eisenach durch Aktivitäten zur Stichwahl zu verhindern. Da werden unterschwellig von Frau Gisela Rexrodt Rechte aller Couleur umworben und die Linken faktisch diskriminiert, selbst die Kandidatin Wolf, die am Ende der DDR noch ein Kind war. Dies geschieht, um alle zur Wahl von Herrn Klostermann anzuregen und zu motivieren. Die Diskriminierung der Linken gerade durch Frau Rexrodt ist dabei hoch interessant, da sie selbst einmal vor langer Zeit für die PDS Bürgermeisterin werden wollte und eine der aktivsten und kämpferischsten Unterstützerinnen der Linken im letzten OB-Wahlkampf war.

Wiederum durch Herrn Walk (CDU) wird aktuell die alte Seilschaft zwischen den ehemaligen Volksparteien CDU und SPD reanimiert. Dies durch die direkte Aufforderung zur Wahl von Herrn Klostermann. Die Wähler der CDU wissen selbst sehr genau, was sie getan haben und tun können. Beim ersten Wahlgang hatten sie, wie viele andere Wähler auch, das Wohl der Stadt mit der Wahl eines aufrechten ehrlichen Kandidaten, Herrn Ihling, im Blick.

Werben um Stimmen ist legitim und keinem abzusprechen. Dennoch ärgert mich, dass sich immer wieder einige wenige Menschen in dieser Stadt als wissende und steuernde Möchtegern-Drahtzieher gerieren. Dies tun sie mit halbmanipulativem Gebaren und geben sich als die Guten, Ehrlichen und Gerechten. Als ob die Eisenacher nicht selbst wüssten, was sie denken und wählen sollen. Sehr wohl erinnern wir uns an alle Zusammenhänge der letzten Jahre. Wir Eisenacher brauchen keine solche Wahlempfehlung.

Ich hoffe, dass jeder Eisenacher am Wahlsonntag auf diese Spielchen reagiert und eine klare Entscheidung im eigenen Sinn trifft.

Natürlich wäre es naiv, einen Amtsinhaber wie die Oberbürgermeisterin Wolf zu verklären. Auch ihr muss man auf die Finger sehen.

Wenn man die jetzige Diskussion verfolgt, trifft übrigens auch vieles an der Kritik derjenigen zu, die oft als rechts oder populistisch stigmatisiert werden. Z. B., dass es oft egal zu sein scheint, wen man wählt. Anscheinend kriechen alle eh wieder unter eine Decke um miteinander kuscheln zu können, auch wenn man vorher gegeneinander angetreten ist.

Jeder muss seine Wahl treffen und zu Wahl gehen. Das ist wichtig für die Politikkultur dieser Stadt. Es muss in jedem Fall in Eisenach weiter gelüftet werden, wenn man das Wohl der Stadt ernsthaft im Auge hat. Die Rolle rückwärts in den alten Filz gilt es zu verhindern. Hinreichend ist das natürlich nicht. Es bedarf weiter der Wachsamkeit in den in Eisenach so vorbildlich aktiven Internetnetzwerken und den Berichterstattungen in den örtlichen Zeitungen.

25.04.2018