In der vergangenen Woche war unsere Landtagsabgeordnete Laura Wahl unterwegs auf ihrer Sommertour unter dem Titel “Artenschutz – Natura 2000”. Dabei besuchte sie auch Natura-2000-Stationen in der Wartburgregion. In unserer Region sind gleich 2 Stationen: die Station Unstrud-Hainich und die Station Rhön. Für unseren Sprecher des Regionalverbandes Andreas Hundertmark ein guter Anlass Laura zu begleiten.
„Die Wartburgregion besitzt mit dem Biosphärenreservat Rhön im Süden und dem Nationalpark Hainich im Norden Schutzgebiete von weltweiter Bedeutung. Die Natura-2000-Stationen leisten einen unschätzbaren Beitrag zum Schutz von Flora und Fauna nicht nur in diesen Schutzgebieten. Die Mitarbeiter*innen sind als Ansprechpartner*innen für Landnutzer*innen, welche zahlreiche Fragen rund um die Bewirtschaftung in Natura-2000-Gebieten und in Lebensräumen gefährdeter Arten haben, unerlässlich.“
Martin Burmeister, Mitarbeiter der Station Unstrud-Hainich, stellte das Projekt zum Schutz der Gelbbauchunke vor. Die Bestände der Gelbbauchunke sind in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Ziel des Projektes ist die Sicherung der bestehenden Bestände in Westthüringen sowie der Aufbau von Quellpopulationen zur Wiedervernetzung, z.B. durch die Anlage von Kleinstgewässern. Eines dieser Kleinstgewässer wurde im Anschluss erkundet. Dabei konnten einige junge Unken beobachtet werden. Beim Besuch in der Rhön stand eine Streuobstwiese im Mittelpunkt. Besonders eindrücklich war dabei der Austausch mit einem Betreuer dieser Wiese. Er berichtete, dass sich die Erntezeit der Früchte durch den Klimawandel teilweise bereits um einen Monat nach vorne verschoben hat. Die Obstbäume leiden unter der Trockenheit und viele können wohl langfristig nicht erhalten werden.
„Die Natura-2000-Stationen sind für den Naturschutz in Thüringen unverzichtbare Akteure geworden. Die Mitarbeiter*innen setzen Naturschutzmaßnahmen vor Ort um, informieren und beraten Landnutzer*innen zu diesem Thema und bringen durch Fördermittelaquise finanzielle Ressourcen in die meist ländlichen Regionen. Somit sorgen sie dafür, dass der Naturreichtum in den Flora-Fauna-Habitaten Thüringens, die rund 17 Prozent der Landesfläche ausmachen, erhalten bleibt. Das 2016 vom Thüringer Umweltministerium initiierte, in Deutschland einmalige Netzwerk der Natura-2000-Stationen muss über den Projektzeitraum 2023 hinaus verstetigt werden. Denn Naturschutzarbeit ist nur nachhaltig, wenn Maßnahmen wie beispielsweise der Erhalt von Streuobstwiesen oder die Schaffung von Lebensräumen für die Gelbbauchunke langfristig umgesetzt werden können. […] Angesichts des dramatischen Artensterbens und der Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, wollen wir als Grüne Landtagsfraktion außerdem weitere Stellen in den Natura-2000-Stationen ermöglichen. Ich habe riesigen Respekt vor der Fülle an Aufgaben, die die Mitarbeiter*innen vor Ort tagtäglich erledigen. Ich bin mir sicher, dass jede weitere Stelle eine gute Investition in die Zukunft unserer Natur in Thüringen und damit in unsere Lebensgrundlagen ist,” so Laura Wahl als Fazit ihrer Tour.
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