Der Regionalverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Wartburgkreis/Stadt Eisenach unterstützt die Proteste gegen die geplante Stromtrasse Südlink 28. März 201828. März 2018 Zusammen mit einigen Tausend Bürger*innen und unserem Landratskandidaten Stefan Fricke nahmen wir an der Protestveranstaltung am 25.03.2018 in Fambach teil. Die geplante Trasse durch Thüringen führt zu extra Zerschneidungen von Landschaften. Sie widerspricht somit dem Bündelungsprinzip. Laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung ist sie zudem unnötig und zu teuer. Die Behauptung, der Südlink wäre das Rückgrat der Energiewende, kann bezweifelt werden, denn die geplante Leitungskapazität ist deutlich höher als der im Norden erzeugte Windstrom. Als Bündnisgrüne setzen wir auf eine kluge Energiewende, die auf dezentraler Erzeugung basiert. Das heißt, dass regenerativer Strom (z.B. Wind- und Sonnenstrom) dort erzeugt wird, wo er gebraucht wird. Das macht mit hohen Energieverlusten verbundenen Transport des Stromes über weite Strecken und damit neue Stromtrassen unnötig. Bei der Umsetzung einer lokalen Energiewende sind aber auch die politisch Verantwortlichen im Landkreis gefragt. Ein Klimaschutzkonzept für den Wartburgkreis ist ein wesentlichen Baustein für mehr Energieeinsparung und die Förderung regenerative Energieversorgung vor Ort. Unsere Forderungen nach einem Klimaschutzkonzept stießen bisher nur auf taube Ohren. Wer sich an die Spitze des Protestes stellt, muss auch Alternativen anbieten. Die Planung neuer Stromtrassen muss mit Augenmaß erfolgen, denn wir brauchen die Akzeptanz bei den Menschen. Dazu gehört für uns beim Leitungsbau das Bündelungsprinzip: keine extra Zerschneidungen von Landschaften, vorhandene Trassen wie entlang der A7 sollten genutzt werden. Jegliche Trassenfindung für Stromtrassen muss der gleichen Methodik folgen – dazu gehören insbesondere auch Kriterien wie Gradlinigkeit. Wir fordern eine faire Verteilung der Eingriffe. Wenn es gleichwertige Alternativen für den Südlink gibt, muss auch das berücksichtigt werden. Das Grüne Band gehört zu einem Gesamtverbund des ehemaligen Grenzstreifens der innerdeutschen Grenze. Wer das mit Südlink zusammenbringen will, weiß offensichtlich nicht, dass auch eine Trassenfindung einem am Ende gesetzlich vorgegebenen Verfahren zu folgen hat. Wäre das Grüne Band eine zulässige Möglichkeit, hätte dies die Bundesbehörde Bundesnetzagentur bereits als Trassenalternative mit in den Untersuchungsraum aufgenommen. Das von der Bundesbehörde betriebene Planungsverfahren bietet da keinen Verhandlungsspielraum. Davon abgesehen ist Sinn und Zweck unseres Gesetzesvorhabens zum Grünen Band der Erhalt der Erinnerungskultur und die dauerhafte Garantie für eine wohl einmalige Flora und Fauna, die sich auf dem ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen seit dem Fall der Mauer angesiedelt hat.